Vereinfachte Verfahren im Einzelnen
| Website: | Open Flight School |
| Kurs: | MB-339 Aermacchi Basiskurs (DCS) |
| Buch: | Vereinfachte Verfahren im Einzelnen |
| Gedruckt von: | |
| Datum: | Freitag, 19. Dezember 2025, 10:27 |
1. Allgemein
Hier findest Du detaillierte und mit Bildern versehene Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur MB-339 für folgende Verfahren:
- Systeme und Triebwerk starten
- Vor dem Rollen
- Rollen am Boden
- Vor dem Start
- Normalstart und Steigen
- Flugeigenschaften erfliegen
- Standardlandung
- Parken und herunterfahren
- Platzrunde fliegen
Passend dazu findest Du im Downloadbereich die Übungsmissionen, Briefings und Checklisten. Starte die passende Mission und arbeite dich durch die Anleitung(en).
Sobald die Funkgeräte implementiert sind, fügen wir die fehlenden Funkatktionen hinzu.
Verwendete Konventionen
- Aktion mit Erklärung
- Kurzbezeichnung/Beschriftung
- ggf. Tastenkombination
- Benutzerdefinierte Tastenkombination
- Position im Cockpit
- Optional folgen ein Bild und die Cockpit Position
- ggf. zusätzliche Bemerkungen.
Tastenkürzel/-kombinationen werden hier selten verwendet und angegeben. Wir klicken die Schalter hauptsächlich im Cockpit an. Das liegt daran, dass man sich die Tasten selbst belegen kann und zum Teil muss, weil sie teilweise unbelegt sind.
Falls nicht anders erwähnt, wird das Element mittels Linksklick per Maus aktiviert.
Schalterpositionen werden als Textkürzel angegeben und als Bild dargestellt:
Animierte Abbildungen
In dieser Anleitung verwenden wir animierte GIFs. Dies sind Bilder, die nacheinader eine Bildfolge anzeigen und in einer Endlosschleife laufen. Dadurch wird der Vorher-Nachher-Vergleich dargestellt.
Damit auch beim Ausdruck etwas zu sehen ist, beginnt die Animation mit dem Zielzustand und falls es nötig ist, werden die Elemente zusätzlich markiert (z. B. durch einen Pfeil).
Hier ein Beispiel:
Fliegerische Verfahren
Die Basiskurse der OFS sollen primär helfen, sich möglichst schnell mit den Luftfahrzeugen vertraut zu machen, abzuheben und Spaß beim Fliegen zu haben. Neben diesen Kursen, die eher auf "Gamer" zugeschnitten sind, bieten wir gleichzeitig weiterführende Kurse für "Enthusiasten" an, die lernen wollen, wie die Profis zu fliegen.
Dazu entwickeln wir Basis und Fortgeschrittenenkurse für das fliegerische Training. Obwohl wir hier die MB-339 als Basis Trainingsflugzeug nutzen, enthalten die Kurse generische Techniken und Prozeduren, die in fast jedem Luftfahrzeug angewendet werden können. Mittelfristig wird es zusätzliche Kurse für propellergetriebene Fugzeuge und Hubschauber geben. Diese "best practices" zu lernen und die entsprechenden Verhaltensweisen zu trainieren wird Dir über die reine Bedienung der Luftfahrzeuge hinaus erheblich bei er Erweiterung Deiner fliegerischen Fähigkeiten helfen.
Besuche den Basic Flying Training Course (bisher nur auf englisch) hier.
2. Systeme und Triebwerk starten
In dieser Anleitung werden wir die Triebwerke starten sowie die Systeme hochfahren.
Du kannst zum Üben unsere Mission 01 Systemstart nutzen.
Batterie und Generatoren und anschalten
- Batterieschalter anschalten, d. h. nach oben mittels 1x Linksklick BATT ON VKR.
- Generator1 und Generator 2 zuschalten GEN1 ON, GEN2 ON VKR.
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Sobald Strom auf der Maschine ist, sollten die Navigationslichter eingeschaltet werden, damit der Zustand des Flugzeuges auch von außen für das Bodenpersonal erkennbar ist.
- Navigationslichter einschalten NAV LIGTHS STEADY, NAV LIGHTS BRT SKR-H.
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Triebwerkstart vorbereiten
Falls das Flugzeug mit Flügelspitzentanks und Unterflügeltanks ausgestattet ist:
- Fuel Transfer auf TIP stellen, sonst PYL FUEL TRANSFER SET SKL-V.
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Die Rundumleuchte (Beacon) anschalten BCN ON SKR-H.
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- Prüfen, dass der Schubhebel auf STOP steht THROTTLE STOP HOTAS-S.
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- Engine Master einschalten und Jet Pipe Temperature Limiter aktivieren ENG MSTR ON, JPT LMTR ON SKL-V.
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- Engine Starter zwei Sekunden lang gedrückt halten ENG START 2 SEC SKL-V.
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- Der Starter schaltet nun die Zündung ein und bringt das Triebwerk auf eine Drehzahl, ab der der Triebwerkstart möglich ist.
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- Wenn der Starter das Triebwerk auf 10% RPM gebracht hat, Throttle mittels RShift + Ende auf IDLE stellen THROTTLE IDLE HOTAS-S.
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- Den korrekten Start des Triebwerkes überprüfen RPM CHECK, EXH TEMP CHECK, FUEL FLOW CHECK, OIL PRESS CHECK IK-R.
Die Anzeigen in der folgenden Abbildung zeigen die jeweiligen Werte nach einem stabilisierten Start (siehe Pfeile).
| Parameter | Werte | Gedanke / Ausspruch |
| FUEL FLOW | ca. 5 kg/min (Verbrauch zwischen 5kg/min bei 40% RPM und 29kg/min bei 100% RPM) |
"Fuel - Flowing"
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| EXH TEMP | ca. 500°C (Green Range 200°C-650°C) |
"Light Up"
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| RPM IDLE | ca. 42% |
"Engine - Running Up"
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| OIL PRESS | ca. 1,5 bar (Green Range 1,2 bar - 2,2 bar) |
"Oil Pressure - Rising"
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Damit ist der Triebwerkstart abgeschlossen. Im nächsten Abschnitt bereiten wir die MB-339 für das Rollen am Boden vor.
3. Vor dem Rollen
Bevor wir uns auf den Weg zur Startbahn machen, müssen wir weitere Systemeinstellungen vornehmen und die Konfiguration des Flugzeugs prüfen.
- Das durch ATC übermittelte oder im Missionsbriefing angegebene QFE im Höhenmesser einstellen QFE SET IK-R.
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- Prüfen, dass die Luftbremse eingefahren und die Trimmung für den Start auf Neutral steht SPDBRK RETRACTEDTRIM NEUTRAL HOTAS & IK-L.
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- Die Landeklappen voll ausfahren und dann auf Startstellung FLAPS FULL DN THEN T/O IK-L.
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- Stick und Ruder auf Freigängigkeit prüfen CONTROLS CHECK HOTAS.
- Stick ... hinten, (Check Höhenruder oben)
- Stick ... vorn, (Check Höhenruder unten)
- Stick ... links, (Check Querruder, links oben, rechts unten)
- Stick ... rechts, (Check Querruder, links unten, rechts oben)
- Pedals ... links vorn, (Check Seitenruder links)
- Pedals ... rechts vorn, (Check Seitenruder rechts)
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- Canopy schließen CANOPY CLOSE IK-L.
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Unser Flugzeug ist nun zum Rollen bereit. Darauf gehen wir im folgenden Kapitel ein.
4. Rollen am Boden
Allerdings stellen wir als Alternative noch die Mission 02 Rollen am Boden bereit. Dort sind bereits alle Systeme an.
Bitte lese den Abschnitt Keine Bewegung ohne Erlaubnis im Theorie-Basiskurs durch, bevor du mit dem Rollen am Boden beginnst. Der Pilot kennt den Platz oder er blickt auf die Karte (Kniebrett, große Karte F10 oder ausgedruckte Flugplatzcharts) und orientiert sich dort. Als weitere Hilfe kannst du den Artikel Kutaisi Rollweg verwenden.
Normalerweise bitten wir an dieser Stelle um Rollfreigabe beim ATC. Aber da die Funkgeräte in der MB-339 noch nicht implementiert sind, können wir das an dieser Stelle nicht machen.
- Das Antiblockiersystem (Anti-Skid) einschalten ANTI-SKID NORM SKL-M.
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- Bugradsteuerung mittels LAlt + Q aktivieren. Die Anzeige im rechten oberen Instrumentenbrett zeigt daraufhin STEER an NWS ON HOTAS & IK-R.
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- Den Rollscheinwerfer einschalten LDG/TAXI-LIGHT TAXI VKL
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- Schließlich lösen wir noch die Parkbremse PARK BRK RELEASE VKL.
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- Zum Einleiten des Rollens gibt der Pilot leicht Schub (bei der MB-339 reichen ca. 50% RPM), indem er den Schubhebel langsam nach vorn schiebt.
- Sobald sich das Flugzeug nennenswert bewegt, erfolgt ein Bremstest BRK TEST PEDALE.
Im Notfall kann man so bei Bremsenversagen (falsche Belegung der Bremsachse, oder Defekt) noch durch Schubwegnehmen zum Stillstand kommen. Dazu die Pedale oder die Taste W drücken.
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Um das Flugzeug in Kurven zu lenken, werden die Seitenruder (Drehfunktion am Joystick oder per Ruderpedale) betätigt.
Das Rollen mit vollständig geöffneter Cockpithaube ist nicht zulässig.
Ist der Pilot mit seiner Maschine am Rollhalt der aktiven Piste angelangt, bleibt er dort stehen.
Unnötige Verzögerungen sind zu vermeiden, um einen effektiven und sicheren Ablauf am Flugplatz zu gewährleisten.
In unserer Mission kannst du dir allerdings Zeit lassen. Es findet kein weiterer Flugbetrieb statt.
Weiter geht es im nächsten Kapitel mit den letzten Checks vor dem Aufrollen.
5. Vor dem Start
Am Rollhalt angekommen werden folgende Checks durchgeführt:
- Setze den Fuel-Transfer-Schalter entsprechend der Betankung deines Flugzeuges FUEL TRANSFER SET SKL-V.
- Unterflügeltanks (PYL) während des Triebwerkstarts zur Dichtigkeitsprüfung des Systems verwenden.
- Flügelspitzentanks (TIP) während des Take-Off und Steigfluges bis ca. 300 kg Resttreibstoffmenge verwenden.
- Dann die Unterflügeltanks (PYL) leerfliegen.
- Danach die Flügelspitzentanks (TIP) leerfliegen.
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- Landescheinwerfer an LDG LIGHTS ON VKL.
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- Staurohrheizung einschalten ANTI-ICE/PITOT ON SKR-M.
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- Prüfen, ob das Kabinendach verschlossen und verriegelt ist CANOPY CLOSE & LOCK IK-L.
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- Schleudersitz aktivieren SEAT SAFETY PIN REMOVE SITZ.
Um den Schleudersitz scharf zu stellen, ziehe den Seat Safety Pin aus dem Sitz (zwischen Sitz und Steuerknüppel).
Er wird vom Spiel automatisch in die Halterung am Kabinendach verstaut
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- Prüfe ein letztes Mal vor dem Anrollen alle Instrumente auf fehlerhafte Anzeigen oder Werte außerhalb des normalen Betriebsbereiches INSTRUMENTS CHECK. IK & VKR.
- Prüfe, dass alle Warning- und Caution-Lights aus sind CAUTION & WARNING LIGHTS OUT VKR.
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- Stelle die externen und internen Lichter nach Bedarf ein INT&EXT LIGHTS AS REQ'D SKR.
- Zuerst machst du einen Rundumblick nach rechts und links, um zu prüfen, dass sich kein anderes Luftfahrzeug im Anflug befindet.
- Dann rollst Du auf die Startbahn, richtest die Maschine an der Mittellinie aus und rollst noch ein Stück geradeaus. Dadurch wird sichergestellt, dass das Bugrad gerade ausgerichtet ist.
Im nächsten Abschnitt geht es weiter mit dem Start.
6. Normalstart und Steigen
Oder du startest die Übungsmission 03 Start und freier Flug. Hier stehst du bereits auf der Startbahn und alle Systeme sind aktiviert. Das hilft, wenn du mehrmals hintereinander den Start üben möchtest.
Der Startvorgang läuft wie folgt ab:
- Betätige und halte die Radbremsen per Taste W oder mit den Pedalen HOLD BRAKE PEDALE.
- Gib zügig vollen Schub THROTTLE FULL HOTAS.
- Prüfe kurz die Triebwerkinstrumente auf evtl. ungewöhnliche Werte
- Schalte die Bugradsteuerung aus NOSEWHEEL STEERING DISENGAGE HOTAS und löse dann die Bremsen BRAKES RELEASE PEDALE.
- Du steuerst das Flugzeug nötigenfalls indem du vorsichtig die Radbremsen betätigst.
- Ab ca. 50 KIAS wird das Seitenruder aerodynamisch wirksam und du hältst ab dann das Flugzeug mit Seitenrudereingaben in der Mitte der Startbahn.
- Ziehe bei etwa 110 KIAS den Steuerknüppel leicht zurück, bis sich die Nase des Flugzeuges hebt.
Das Flugzeug beschleunigt je nach Gewicht evtl. noch ein kleines Stück weiter und hebt dann ab.
- Halte die Nase des Flugzeuges bei etwa 7°-10° und fahre bei positiver Steigrate das Fahrwerk ein GEAR UP PRIOR 175 KIAS VKL.
- Bei 500 ft über Grund und mit über 120 KIAS Fluggeschwindigkeit fährst du die Landeklappen ein FLAPS UP 120-175 KIAS SKL.
- Für den weiteren Steigflug nimm den Schub etwas zurück, bis die Triebwerkanzeigen alle innerhalb ihrer jeweiligen grünen Bereiche stehen CLIMB POWER SET.
- Schalte die Landescheinwerfer aus LANDING LIGHTS OFF VKL.
- Beschleunige auf 275 KIAS und steige mit der Steigrate weiter bei der du diese Geschwindigkeit hältst.

- Sobald du deine geplante Flughöhe erreichst, drücke leicht den Steuerknüppel nach vorne, um in den Horizontalflug überzugehen.
Kontrolliere mit Höhenmesser und VSI, dass du nicht steigst oder sinkst und die Höhe einhältst. Stelle den Schub so ein, dass Du etwa 300 KIAS fliegst.
Im nächsten Abschnitt kannst du dich an das Flugverhalten der MB-339 gewöhnen. Fliege etwas herum und experimentiere mit den Flugeigenschaften.
7. Flugeigenschaften erfliegen
Wir empfehlen dir, zunächst ein paar Runden mit dem Flugzeug zu drehen. Dabei solltest du dich mit der Maschine und deren Flugeigenschaften vertraut machen.
Ein paar Dinge kannst du bei moderater Geschwindigkeit und entsprechender Höhe ausprobieren. Arbeite folgende Liste ab:
- Steigen und sinken, d. h. flieg hoch und runter, mal sanft, mal aggressiver, mal bei langsamer Geschwindigkeit und mal bei schneller. Wie reagiert der Vogel?
- Rechte, linke Kurven fliegen, auch hier in verschiedenen Geschwindigkeiten und Rollraten.
- Wenig bis volles Seitenruder geben.
- Seitenruder mit Querruder kombinieren (slippen).
- Teste die Reaktion auf Lastwechsel durch Schub geben und wieder wegnehmen. Wie schnell reagiert das Triebwerk dabei?
- Versuche, möglichst langsam zu fliegen, ohne die Kontrolle zu verlieren. Ab welcher Geschwindigkeit wird die Steuerung "weich"? Bei welcher Geschwindigkeit fällt die MB-339 nach unten ab? Wann beginnt das Rütteln im Cockpit? Ein Zeichen, dass man sich kurz vor einem Strömungsabriss befindet.
All das sollte man mal testen, um ein erstes Gefühl für das Flugzeug zu bekommen. Man nennt es das "Flugzeug erfliegen".
Falls Du es übertreibst, wäre noch zu erwähnen, dass du mit 3x [Strg + E] den Schleudersitz auslöst.
Das ist zum einen eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber auch eine Sache der Einübung und Gewöhnung.
Merke: So viel Krümmung und mittigen Totbereich wie nötig, um kleine, sensible Steuereingaben zu ermöglichen, aber so wenig wie möglich, um keine Überreaktionen am Endausschlag der Achsen zu bekommen.
Als gezielte Vorbereitung für die Landung testest du die Flugeigenschaften am besten mit teil- und vollausgefahrenen Klappen und Fahrwerk nochmal:
Fliege jetzt bei ausreichender Höhe von ca. 5.000 Fuß oder auch etwas mehr oder weniger nochmal so langsam wie möglich. Bei welcher Geschwindigkeit kannst du das Flugzeug nicht mehr kontrollieren? Also ab wann erfolgt der Strömungsabriss? Der Joystick fühlt sich dabei teigig an und das Flugzeug reagiert kaum noch oder verzögert auf deine Ruderbewegungen. Merke dir diese Geschwindigkeiten, um später bereits darauf vorbereitet zu sein. Mit Nase an den Horizont und Gasgeben kann man den Zustand des Strömungsrisses meistens schnell beenden, wenn man nicht zu lange wartet und vorher schon ins Trudeln geraten ist oder gar am Boden aufschlägt. Taste dich daher langsam heran, ohne unnötig Material und Leben zu vernichten.
Versuche auch, mit ausgefahrenem Fahrwerk und Landeklappen, die Höhe zu halten und Geschwindigkeit reduzieren. Trimme das Flugzeug dabei so aus, dass Du die Anstellwinkelanzeige möglichst mittig innerhalb der Landeklammer hältst. Ob die Maschine richtig ausgetrimmt ist, siehst Du, wenn Du den Stick loslässt: Wenn das Flugzeug dann in einen Steig- oder Sinkflug übergeht, hattest Du noch nicht allen Steuerdruck "weggetrimmt".
Wenn diese Übung klappt, kannst du schon den erforderlichen Anstellwinkel für die Landung einhalten.
Gewöhne dich an das Langsamfliegen. Das wird die Landung sehr vereinfachen.
Im Übungsmissionen-Paket befindet sich die Mission zum Üben der Landung und für das freie Fliegen. Damit kannst du am schnellsten immer und immer wieder das Flugverhalten testen oder direkt zur Landung ansetzen.
Wenn du dich bereit für die Landung fühlst, dann mache mit der nächsten Seite weiter.
8. Standardlandung
Jeder Einsatz endet erst erfolgreich, wenn Pilot und Maschine unbeschadet die Parkposition erreichen und dort die Bodencrew übernehmen kann. Damit man bei der Landung nichts vergisst, gilt es wieder, die Prozeduren der Checkliste abzuarbeiten. Es gibt diverse Möglichkeiten, einen Flugplatz anzufliegen. Aber darum kümmern wir uns in den Aufbaukursen und erklären dort die diversen Anflugverfahren.
Der Standard Anflug auf einen Flughafen erfolgt auf einem Gleitweg von 3°. Im Theorie-Basiskurs im Abschnitt Standardlandung mit 3° Gleitpfad findest du eine genaue Beschreibung. In unserer Übungsmission haben wir eine optische Hilfe in Form von grünen Toren eingebaut. Sie stellen den 3° Gleitpfad optisch dar. Wenn du dich daran orientierst und du dich an die unten stehende Anleitung hältst, sollte das schon ganz gut klappen.
Übungsmission
Diese startet bei einem Punkt 13 Meilen entfernt vom Flugplatz und auf 3.400 Fuss Höhe. Zwei Meilen vor uns befindet sich der Gleitpfad auf selber Höhe. Wir haben diesen Punkt mit dem ersten grünen Tor markiert. Fliege einfach darauf zu und arbeite dabei folgende Liste zügig ab. Sobald du das erste Tor erreicht hast, beginnst du mit dem Sinkflug zum jeweils nächsten Tor und arbeitest weiter die Liste ab.
Dadurch friert das Flugzeug in der Luft ein und bewegt sich nicht mehr. Aber anders als bei der normalen Pause kannst du aber alle Systemen bedienen und alles in Ruhe einstellen. Wenn du fertig bist, schaltest du die aktive Pause wieder aus und fliegst durch die grünen Tore.
Vorbereitungen
- Schalte die Landelichter ein LDG LIGHTS ON VKL.
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- Stelle deinen Höhenmesser auf das QFE des Platzes ein, welches Du entweder von ATC mitgeteilt bekommen oder es der Missionsbeschreibung entnommen hast ALTIMETER SET IK-R.
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Wenn Du den Flugplatz geradeaus anfliegst (wie in dieser Mission beschrieben):
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- Reduziere auf 60% RPM und nutze die Luftbremse, um zu verlangsamen SPEEDBRAKE OUT HOTAS
- Wenn Du langsamer als 175 KIAS fliegst, fahre das Fahrwerk aus GEAR DN and LOCKED / THREE GREENS LSC
- Fahre die Luftbremse ein SPEEDBRAKE INHOTAS
- Setze die Landeklappen auf Take-off, FLAPS T/OLSP
- Das Flugzeug wird kontinuierlich Geschwindigkeit abbauen. Trimme hecklastig, um das zu kompensieren. Der AoA Indicator wird sich in das weiße "On-speed" AoA Band bewegen.
- Erhöhe die Triebwerkleistung, sodass Du etwa 140 KIAS fliegst
- Setze die Landeklappen auf Landing FLAPS DOWNLSP
- Lass das Flugzeug auf 130 KIAS verlangsamen und trimme weiter hecklastig, um den On-speed AOA zu halten.
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Endanflug
- Beginne am ersten oder spätestens am zweiten grünen Tor den Sinkflug.
- Peile optisch die Startbahnschwelle an. Abweichungen nach links oder rechts gleichst du ruhig, aber entschlossen aus "Fight for the centerline!". Die grünen Hilfstore zeigen Dir den 3° Gleitpfad.
- Halte den exakten Landekurs von 68 Grad.
- Trimme das Flugzeug so aus, dass die AOA-Anzeige (Angle Of Attack, dt: Anstellwinkelanzeige) links im Cockpit etwa in der Mitte der weißen Landeklammer steht.
- Fliege auf dem korrekten Gleitweg und mit möglichst optimalen AOA weiter in Richtung Landebahn.
- Sollte dein Gleitweg also zu hoch sein (mehr als 3°) oder die Landebahnschwelle sich in deinem Sichtfeld nach unten bewegt, dann reduziere leicht den Triebwerkschub. Das Flugzeug wird anfangen, steiler zu sinken und führt dich so zurück auf den korrekten Gleitweg.
- Bist du zu niedrig (weniger als 3°) oder die Landebahnschwelle sich in deinem Sichtfeld nach oben bewegt, dann gib mehr Schub. Das Flugzeug wird anfangen, flacher zu sinken und führt dich so zurück auf den korrekten Gleitweg.
Bereits wenn die Sinkrate anfängt sich zu verändern, musst du meist schon in die entgegengesetzte Richtung nachjustieren. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.
- Wenn dein Gleitweg und AOA stimmen, behalte diese Fluglage bis kurz über der Landebahn bei.
Kurz über dem Boden reduzierst du den Schub auf IDLE und ziehst - ohne in einen Steigflug überzugehen - leicht am Stick, um deine Sinkrate zu reduzieren und wenige Zentimeter über der Bahn auszuschweben, bis die Geschwindigkeit gering genug ist und die Maschine von selbst aufsetzt.
- Nach dem Aufsetzen halte das Flugzeug mit dem Seitenruder in der Mitte der Landebahn und bremse mit den Radbremsen mittels Pedale oder W ab.
Du kannst kurz nach dem Aufsetzen auch die Luftbremse B zu Hilfe nehmen. - Bei einer Geschwindigkeit unter 50 KIAS aktiviere die Bugradsteuerung NOSEWHEEL STEERING ENGAGE HOTAS.
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- Sobald du langsam genug bist, kannst du die Landebahn an der nächsten Ausfahrt verlassen und anhalten.
Nach der Landung
- Fahre die Landeklappen ein FLAPS UP VKL.
- Fahre die Luftbremse ein, falls du sie zum Bremsen genutzt hast SPEEDBRAKE RETRACT HOTAS.
- Schalte die Rollscheinwerfer ein TAXI LIGHT ON VKL.
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- Schalte die Anti-Ice Systeme aus, soweit sie eingeschaltet waren ANTI-ICE PITOT OFF / ANTI-ICE ENGINE OFF VKR.
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- Sichere den Schleudersitz wieder mit dem Sicherungsstift (links am Canopy) SEAT SAFETY PIN INSERT IK-L.
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Rolle nun zur Parkposition deiner Wahl. Im nächsten Kapitel beschäftigen wir uns mit dem Herunterfahren der Maschine.
9. Parken und herunterfahren
Nach der Landung müssen noch einige Punkte abgearbeitet werden, bevor die Maschine an die Bodencrew übergeben wird. Viele virtuelle Piloten überspringen den Shutdown, aber zu einem erfolgreichen Flug gehört das Herunterfahren dazu.
Triebwerk shutdown
Wenn Du an der Parkposition angekommen bist, fährst Du mit der ENGINE SHUTDOWN Checkliste die Triebwerke herunter.
- Schalte die Rollscheinwerfer aus TAXI LIGHTS OFF VKL.
Dies kannst Du bereits kurz vor dem Einbiegen auf die Parkposition tun, um die Bodencrew nicht zu blenden.
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- Parkbremse setzen PARKING BRAKE SET VKL.
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- Triebwerk abschalten. Ziehe dafür den Schubhebel über IDLE hinweg auf die Position STOP. Zum Beispiel mittels RShift + Ende THROTTLE STOP HOTAS.
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- JPT Limiter ausschalten JPT LMTR OFF SKL-V.
Parken
nachdem das Triebwerk abgestellt ist, kannst Du die Maschine nun zum Parken vorbereiten.
10. Platzrunde fliegen
Standard-Platzrunde
Die Platzrunde ist ein standardisiertes Verfahren für den An- und Abflug von Flugzeugen nach Sichtflugregeln (VFR visual flight rules).
Die Platzrunde und der Anflug mit der MB-339 ist im Folgenden beschrieben.
Initial
Die Platzrunde beginnt am Initialpunkt, der sich 3-5 nm vor der Landebahn befindet. An diesem Punkt soll man eine Höhe von 1500 Fuß AGL (above ground level = Höhe über Grund) und 250 Knoten haben. Man fliegt mit dieser Höhe und Geschwindigkeit leicht rechts versetzt in Richtung Landebahn.
Upwind
Beim Upwind fliegt man rechts versetzt zur Landebahn auf 1500 Fuß AGL am Flughafen vorbei. Dabei wirft man einen Blick auf den Flughafen, um eine Übersicht über die Umgebung zu bekommen.
- Halte 1500 ft und 250 kts bis du etwa eine NM am Ende der Landebahn vorbei bist.
Break
Der Break ist eine 180⁰ Kurve zum Downwind.
- Drehe in die Platzrunde ein mit 50⁰ - 60⁰ Angle of Bank (AoB)
- Reduziere die Power auf etwa 60% RPM und nutze die Luftbremse, um Geschwindigkeit abzubauen. SPEEDBRAKE OUT HOTAS
- Halte die Kurve auf gleichbleibender Höhe, bis Du auf den entgegengesetzten Landekurs eingedreht bist. Das ist der Anfang des "Downwind".
Downwind (Gegenanflug)
Der Downwind ist gegenüber der Landebahn optisch um ca. eine Flügelbreite versetzt, d.h. es sieht so aus, als würde die Landebahn die Flügelspitze des Flugzeuges berühren.
Sobald du im Downwind bist und das Flugzeug langsamer als 175 kts geworden ist:
- Fahre das Fahrwerk aus GEAR DN and LOCKED / THREE GREENS LSC
- Fahre die Luftbremse wieder ein SPEEDBRAKE INHOTAS
- setze die Landeklappen auf Take-off, FLAPS T/OLSP
Da sich die Geschwindigkeit des Flugzeuges weiter verringern wird:
- Trimme laufend weiter hecklastig, sodass Du die Höhe hältst. Das bringt den AoA Indicator nach und nach in das weiße "On-speed" Band.
- Erhöhe die Triebwerkleistung, um etwa 140 kts zu halten.
Wenn du an der Landebahn vorbeigeflogen bist und die Schwelle auf Höhe deiner linken Flügespitze hast, bist Du am Ende des "Downwind":
- setze volle Landeklappen FLAPS DOWNLSP
Base (Queranflug)
Das "Base Leg" ist eine Sinkflugkurve, welche dich auf die Anfluggrundlinie der Landebahn bringt:
- Beginne eine Sinkflugkurve mit ca. 20⁰ - 30⁰ AoB
- Lass das Flugzeug dabei auf 130 kts verlangsamen und trimme nach, um "On-speed" AoA zu halten.
- Peile eine Sinkrate von ungefähr 1,000 fpm an
- Beende die Kurve auf der Anfluggrundlinie auf etwa 500 ft Höhe über Grund (AGL).
Der Base Turn sollte annähernd eine Gleitflugkurve sein. Wähle jedoch keine Powersettings unter 60% RPM, damit das Triebwerk bei Bedarf schnell genug anspricht.
Während des Queranflugs behalte die Landebahn im Auge, um bei Bedarf etwas korrigieren zu können, damit du die Landebahn genau anfliegen kannst. Vermeide ein Überschießen der Anfluggrundlinie.
Final (Endanflug)
Das Final geht von 500 ft Höhe bis zur Landebahnschwelle.
Ab etwa 500ft Höhe, mit dem Flugzeug verlangsamt auf ca. 115 kts bei On-speed AOA und auf der Anfluggrundlinie, entspricht der restliche Endanflug dem Kapitel "Standardlandung".
Beachte die Position der Landebahnschwelle in der Windschutzscheibe. Sie sollte stationär bleiben.
- bewegt sie sich aufwärts, erhöhe den Schub, um die Sinkrate zu reduzieren.
- bewegt sie sich abwärts, verringere den Schub, um die Sinkrate zu erhöhen.
Schaue ab einer Position kurz vor der Schwelle auf das entfernte Ende der Landebahn, um die verbleibende Höhe bis zum Aufsetzen besser wahrnehmen zu können.
Kurz über dem Boden:
- Ziehe leicht am Höhenruder, um knapp über der Piste auszuschweben (nicht steigen). Reduziere den Schub auf Lehrlauf THROTTLE IDLE HOTAS
- Halte diesen Zustand, bis das Flugzeug genug Geschwindigkeit abgebaut hat und sich bei ca. 95 - 100 kts selbst auf die Piste "setzt".
Nach dem Aufsetzen halte das Bugrad in der Luft, indem du langsam immer weiter am Höhenruder ziehst. Das hilft Dir, aerodynamisch zu bremsen.
Wenn die Geschwindigkeit unter 70 kts gefallen ist, lass das Bugrad langsam auf den Boden ab.
Halte das Flugzeug mit dem Seitenruder und den Bremsen auf der Centerline.
Touch-and-Go (Aufsetzen und Durchstarten)
Wenn man mehrfach hintereinander den Landeanflug üben möchte, dann bedient man sich des Touch-and-Go-Verfahrens. In diesem Fall verfahre nach dem Aufsetzen wie folgt:
- Setze vollen Schub THROTTLE FULL HOTAS
- Fahre ggf. die Luftbremse ein SPEEDBRAKE IN HOTAS
- Fahre die Landeklappen eine Stufe ein auf Take-off FLAPS T/O LSP.
- Prüfe, das das Triebwerk volle Leistung liefert (RPM) und rotiere bei 110 kts auf etwa 7⁰ - 10⁰ Nose up.
- Steige auf 1,500 ft AGL und führe währenddessen deine After Take-off Checks durch.
- Wenn du 1,000 ft durchsteigst, beginne deinen Crosswind Turn, um in den Downwind zu drehen. Von dort an fliege eine Platzrunde wie oben beschrieben.























































































